Die Tapas Bar sollte sich als Volltreffer herausstellen, man konnte alles probieren, stundenlang schlemmen und das vor der Kulisse der Basilica Pillar...unbedingt empfehlenswert. Nachdem der Hunger nun gestillt war, gingen wir in eine Bar zum Vortrinken, der Caipi stellte sich als "Tschüss, bis Morgen"-Drink heraus, also genau mein Geschmack. Um 3 gingen wir dann auch langsam in Richtung "la Zona", eine von 3 Partymeilen in Zaragoza und dort in den Club Boulevard. An sich war es ganz gut da, auch wenn sich das Männer-Frauen-Verhältnis anfangs bei konstant 80% zu 20% hielt. Für deutsche Verhältnisse ist 3 Uhr ja schon eine fortgeschrittene Feierzeit, aber hier sollte es erst um 5 wirklich voll werden im Club. Nach diversen GinTonic konnte ich dann auch um 7 gut einschlafen. Leider klingelte um 10 auch schon wieder der Wecker, da wir mal wieder das Zimmer im Hostal wechseln mussten. Es ging wieder zurück in das 10er Zimmer, nachdem wir eine Nacht in einem 4er Zimmer verbringen durften. Diesmal jedoch zum Glück ohne den Schnarcher, sodass es sich bis Dienstag nicht als Problem herausstellte. Den Sonntag verbrachten wir dann wieder im Freibad, diesmal in einem anderen hinter der Uni. Trotz besten Wetters war es dort einsam leer. Ich hab keine Ahnung, was Spanier sonntags machen, wenn es bei über 30° nur so nach Baden schreit! Abends trafen wir uns dann wieder mit anderen Erasmus Studenten vor dem Kino, gingen dann aber da der Film erst um 22.45 Uhr losging in eine Tapas Bar zum Abendessen. So langsam fange ich an, diese Tapas zu lieben. Wir saßen im "Lizarran", dort kommt im 2 Min Tack die Kellnerin aus der Küche mit jeweils einem Tablett kleiner Köstlichkeiten, man nimmt sich herunter, was man essen möchte, und behält den Zahnstocher, mit dem das Tapa fixiert ist. Am Ende werden einfach die Zahnstocher gezählt und für jedes Tapa bezahlt man 1,10€. Das ist echt günstig, in Barcelona sollen es 4€ aufwärts sein. Nun musste über den zu guckenden Film abgestimmt werden. Beim Blick in die Runde ahnte ich schlimmes, ich war der einzige Mann, gegen mich würde also 7 Frauen ihre Stimmmehrheit in die Waagschale werfen. Ich stellte mich innerlich schon auf „Sexo en Nueva York“ ein, doch zu meinem Erstaunen wollte doch die Mehrheit „El caballero oscuro“ gucken, also Batman. Den hatte ich schon in Deutschland gesehen, aber diesen Blockbuster kann man getrost 2 mal gucken. Im Nachhinein war es auch gut so, denn mit meinen Spanischkenntnissen hätte ich wohl nur einen Bruchteil der komplexen Story verstanden. So klang der Sonntag gemütlich aus, wir gingen auch direkt ins Bett, denn Montag ging es auf die Expo.
Das Expo-Gelände ist sehr zentral gelegen, sodass wir nach 5 min Busfahrt schon ankamen. Insgesamt ist das Gelände deutlich kleiner als in Hannover, aber dennoch hübsch und aufwendig gestaltet. Leider konzentrierte sich die Masse auf 5-6 Pavillons, sodass lange Wartezeiten unumgänglich waren. Wir stellten uns aber nur beim deutschen Pavillon an. Dank Siesta waren wir nach nur 2 Std. Wartezeit schon drinnen, es hatte sich gelohnt, denn am Anfang macht man eine Floßfahrt und geht anschließend noch durch eine Ausstellung. Das Motto der gesamten Expo ist Wasser und der nachhaltige Umgang damit, was auf Dauer recht langweilig wird. Das Beste war leider auch makaber. In einer Art 3D-Kino erlebt einen Tsunami mit, wird im Kinosessel passend zu den Bildern durchgeschüttelt, von Wind und Regen gepeitscht und kommt am Ende trotz Regencape recht durchnässt wieder nach draußen. Zurück ging es dann mit der Hochseilbahn, von der man einen guten Überblick über das ganze Gelände hat.
Dienstag stand dann der lang ersehnte Umzug aus dem Hostal in die WG an. Da wir kein großes Taxi bekamen, fuhren wir mit Sack und Pack im Bus zum Paseo Pamplona, unsere Wohnung ist in einer kleinen Seitenstrasse des Paseos. Wir stellten nur die Taschen ab und fuhren direkt zu Ikea, da der spanische Einrichtungsstil in allen besichtigten Wohnungen den 50ern entsprach. Bei Ikea wurden Bettwäsche, Laken, Bad-Krams und Klappstühle gekauft, da mein Zimmer sonst über kein Sitzmöbel verfügte. Wieder zu Hause begann die Grundreinigung, denn auch beim Thema Sauberkeit prallten verschiedene Meinungen gegeneinander. Anschließend packte ich die Schränke voll, nach einer Woche hatte ich keinen Bock mehr, aus dem Koffer zu leben. Abends kam dann noch Soja zum Einweihungsumtrunk vorbei, die Mädels knallten mal wieder Vino Tinto weg und ich die handlichen Literflaschen San Miguel. Die nachfolgende erste Nacht in meinem eigenen Bett auf Zeit war sehr angenehm auch wenn die Seitenstraße morgens doch lauter war als gedacht. Insgesamt bin ich aber top zufrieden mit der Bude, unser spanischer Mitbewohner ist sehr nett und hilfsbereit und zu meinem Glück Basketball Fan. Ich hab mein Linkstribünen Shirt dabei und werde es mit stolzer Brust bei Cai Zaragoza tragen. Heute wollen wir zum ersten Mal kochen statt essen zu gehen und am WE steht ein Wochenendtrip nach Barcelona an. Hasta Pronto, euer Franco el Tanco.
Mittwoch, 3. September 2008
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1 Kommentar:
Schön zu hören, dass es dir gut geht!
Die WG vermisst ihr drittes Drittel.
LINKSTRIBÜNE
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